Corona-Impfung: Herz-Kreislauf-Patienten sollten sich entsprechend den STIKO-Vorgaben impfen lassen

„Jeder sollte diese Gelegenheit zur Impfung wahrnehmen und damit zum Schutz vor Krankheit und Tod durch COVID-19“, betont der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Meinertz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. „Auch um die Corona-Pandemie mit ihren bedrohlich hohen Infektions- und Sterberaten unter Kontrolle zu bringen, ist eine hohe Beteiligung der Bevölkerung an der Corona-Impfung unverzichtbar.“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen grundsätzlich eine Corona-Impfung in der 4. Gruppe, wer älter als 70 bzw. 75 Jahren ist, wird bereits in Gruppe 3 oder 2 eingestuft.
Trotzdem reagieren Menschen auch mit Misstrauen auf den Corona-Impfstoff. Schnelle Zulassungsverfahren und die Neuartigkeit der Corona-Impfstoffe verunsichern. „Nebenwirkungen kommen nicht unerwartet und entsprechen Impfreaktionen, wie sie auch bei anderen Impfungen gegen Viruserkrankungen, beispielsweise der Impfung gegen das Influenza-Virus, auftreten können“, betont der Kardiologe und Pharmakologe.
Angesichts der Gefährlichkeit von COVID-19, was Todesfälle und langfristige Schäden betrifft, ergibt sich – so die Deutsche Herzstiftung – nur eine vernünftige Konsequenz: den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu folgen und sich impfen zu lassen. „Impfzentren sind auf den Umgang mit seltenen Nebenwirkungen vorbereitet“, fügt Meinertz hinzu.
Für eine vollständige Impfserie sind bei den mRNA-Impfstoffen zwei intramuskulär zu verabreichende Impfstoffdosen in einem Abstand von 3 bzw. 4 - 6 Wochen notwendig. Der Vektor-basierte Impfstoff soll für einen ausreichenden Impfschutz 2-mal im Abstand von möglichst 12 Wochen verabreicht werden.
Man weiß zurzeit noch nicht, wie lange der Impfschutz anhält und ob die Impfung die Übertragung von SARS-CoV-2 an andere verhindern kann. Daher sollen auch nach der Impfung die AHA+L-Regeln eingehalten werden. Experten gehen davon aus, dass der Impfstoff auch gegen neue Mutationen des Coronavirus wirkt.
Weitere Informationen zur Corona-Impfung bietet die Deutsche Herzstiftung für Herz-Kreislauf-Patienten unter: www.herzstiftung.de/corona-impfung
Erstellt: 09.03.2021
Quellen:
- https://www.herzstiftung.de/service-und-aktuelles/presse/pressemitteilungen/corona-impfung
- Polack FP, Thomas SJ, Kitchin N, Absalon J, Gurtman A, Lockhart S, et al.: Safety and Efficacy of the BNT162b2 mRNA Covid-19 Vaccine. The New England journal of medicine. 2020, doi:10.1056/NEJMoa2034577 doi59650 de-38m.
- Beschluss der STIKO für die Empfehlung der COVID-19-Impfung und die dazugehörige wissenschaftliche Begründung, Epidemiologisches Bulletin 5/2021:
www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/05 Grafisch gestalteter Stufenplan der STIKO zur Priorisierung der https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/COVID-19/Stufenplan.html
Wenn Sie Blutverdünner einnehmen:
Viele Patienten müssen aufgrund von Herzerkrankungen Blutverdünner einnehmen, auch sie können gegen das Coronavirus geimpft werden. Die Impfung muss allerdings strickt intramuskulär erfolgen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt in diesen Fällen die Verwendung einer möglichst feinen Kanüle. Im Anschluss an die Impfung sollten Patienten die Einstichstelle über mindestens 2 Minuten komprimieren. Experten raten für Menschen mit Gerinnungshemmung vorsichtshalber zu einer längeren Nachbeobachtungszeiten von 15 bis 30 Minuten.
Stand: 09.03.2021
Quellen:
1. https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/coronavirus/corona-impfung
2. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html